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Michil Costa liebt die alten Griechen. Platon, Aristoteles, Sappho, den mythischen Odysseus… Michil Costa ist Hotelier. Hotelier mit Herz, Verstand und Seele. Gemeinsam mit seiner Familie führt er das Hotel La Perla und das Berghotel Ladinia in Corvara und das Albergo Posta Marcucci in der Nähe von Siena. Vor kurzem hat er das Buch veröffentlicht „Raus aus dem Rummel. Ein Plädoyer gegen die touristische Monokultur.“ Seit langem kritisiert er die touristische Entwicklung Südtirols. Zu schnell, zu rücksichtslos, und zu ausschließlich am Profit orientiert sei sie.
Was das alles mit den alten Griechen zu tun hat? Mehr als man vielleicht denken möchte. „Die Klassiker“, sagt er, „helfen uns, die Welt besser zu verstehen.“ Im Zentrum seines Buches steht Xenia, die Gastfreundschaft. Es war ein Gebot bei den alten Griechen, geradezu eine ethische Verpflichtung, den Fremden gastfreundlich aufzunehmen. Und das vermisst Michil zusehends beim zunehmend industrialisierten touristischen Angebot. „Wahre Gastfreundschaft ist eine Kunst“, sagt er. Doch nicht nur der Gastgeber habe „Pflichten“, auch von den Gästen, die hierherkommen, erwartet er Respekt für Land und Leute.
Für Michil steht Südtirol an einem Scheideweg. „Wir müssen uns entscheiden“, sagt er, „welchen Tourismus wir wollen“. Ausbeutung der Umwelt und der Menschen oder ein Tourismus, der sich an Gemeinwohlprinzipien orientiert. Er selbst führt seine Hotels seit vielen Jahren danach. Ökologische Nachhaltigkeit und Humanität nehmen dabei eine zentrale Rolle ein. Dafür wird er von seinen Kolleg*innen zum Teil heftig kritisiert. Aber: Michil macht vor, dass ein solches wirtschaften auch sehr erfolgreich sein kann.
„Wir müssen einen Weg finden, zwischen blinder Fortschrittsgläubigkeit und nostalgischer Verklärung der alten Zeiten.“ Es gehe darum, touristische Arbeit wieder mit tieferem Sinn zu erfüllen. Aber auch darum, politische Rahmenbedingungen zu schaffen, die eine nachhaltigere Entwicklung des Tourismus überhaupt erst möglich machen. Auch wenn die Politik bereits diese Richtung eingeschlagen hat, geht das alles nicht weit genug für Michil. Er möchte Höchstgrenzen für historische Stadtzentren und sensible Bereiche, etwa die Berge, Dolomitenpässe sollen für Privatautos nicht mehr befahrbar sein, Gäste wie auch Einheimische und Betriebe sollen nach ihrem ökologischen Fußabdruck „bewertet“ werden, eine finanzielle Unterstützung bekommen nur die Betriebe, die auch eine Gemeinwohl-Bilanz vorlegen…
Michil Costas Buch ist sehr persönlich, geht aber weit über das persönliche hinaus. Er liebt sein Land und leidet unter seinem Ausverkauf. Daher plädiert er für einen anderen Weg. Einen konsequent anderen Weg. Geprägt von Gastfreundschaft, Qualität, Regionalität und Nachhaltigkeit. Geprägt von Gemeinwohl. Sehr wichtig: Gute Musik und Schönheit gehören auch dazu.
Vor kurzem waren Michil Costa und laifain Co-Gründerin Ursula Pichler zu Gast in meiner Radiosendung „Wie geht Zukunft?“ – Rai Südtirol. Und da haben wir genau darüber diskutiert. Wie kann ein nachhaltigerer Tourismus in Südtirol aussehen? Welche Weichenstellungen braucht es da? Was bedeutet Gastfreundschaft heute? Denn auch laifain bietet ja mit seinen Aktivitäten und maßgeschneiderten Angeboten zu Kunst, Kultur, Kulinarik und Wein interessante Möglichkeiten Südtirol anders zu erleben. „Langsamer, tiefer und sanfter“, um es mit den Worten des verstorbenen Südtiroler Politikers Alexander Langer zu sagen.
„Raus aus dem Rummel. Ein Plädoyer gegen die touristische Monokultur“ von Michil Costa ist bei Raetia erschienen.
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